Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford kann es nicht vermeiden, viele Fahrzeuge aufgrund defekter Airbags seines Zulieferers Takata zu reparieren. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA hat einen Antrag des Unternehmens abgelehnt, die Rücknahme von rund drei Millionen Autos zu umgehen. Ford hat nun 30 Tage Zeit, um einen Plan auszuarbeiten, um betroffene Autobesitzer in den USA zu informieren und Probleme zu lösen. Eine Ford-Erklärung war zunächst nicht verfügbar. Eines ist sicher: Eine Erinnerung dieser Größenordnung kann hohe Kosten verursachen. Betroffen sind laut NHTSA die zwischen 2006 und 2012 gebauten Ford Ranger-, Fusion- und Edge-Modelle sowie bestimmte Fahrzeugtypen der Marken Lincoln und Mercury.
Die Verkehrsaufsicht ordnete außerdem den Rückzug von rund 5.800 Fahrzeugen beim japanischen Hersteller Mazda an, der ebenfalls eine Petition bei den Behörden einreichte. Im November scheiterte der größte US-amerikanische Autohersteller General Motors (GM) an einer solchen Anwendung und wurde beauftragt, etwa 5,9 Millionen Fahrzeuge zu reparieren. Zu diesem Zeitpunkt fielen dem Unternehmen Kosten in Höhe von rund 1,2 Milliarden US-Dollar an.
Defekte Takata-Airbags verursachen seit Jahren Probleme in der Automobilindustrie und haben den bislang größten Rückruf von Autos in den USA verursacht. Betroffen sind auch mehrere andere Automobilhersteller, darunter deutsche Hersteller wie Audi und BMW. Übermäßiger Einsatz von Luftkissen, die Metallabdeckungen durch das Fahrzeug werfen, wurde mit zahlreichen Verletzungen und 29 Todesfällen in Verbindung gebracht.
Die Ursache des Problems reicht weit zurück. Im Jahr 2001 ersetzte Takata den ursprünglichen Kraftstoff durch billigeres Ammoniumnitrat, das empfindlicher und explosionsanfälliger ist. Takata bekannte sich wegen Herstellungsfehlern in den USA schuldig und akzeptierte eine Geldstrafe von 1 Milliarde US-Dollar. Die Airbag-Katastrophe führte das Unternehmen 2017 zum Bankrott.