Auch in der Fondsbranche ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Um Privatanleger für Nachhaltigkeit zu gewinnen, hat der Deutsche Fondsverband BVI ein eigenes Fonds-Konzept entwickelt.
Die sogenannte „Taxonomie“, also die Maßnahmen der EU, um einen Rahmen für eine nachhaltige Wirtschaft zu schaffen, treiben auch die Vermögensverwaltungsbranchen herum. Denn Schlüsselrolle der Taxonomie ist die Förderung von Projekten und Unternehmen, die einen Beitrag zur Zielerfüllung leisten. So unterstützt auch der BVI die Bemühungen der EU, um den Prozess mitgestalten zu können und um zu verhindern, dass starre Vorlagen festgelegt werden. Es wird befürchtet, dass Anlegern die Entscheidungsfreiheit genommen werden könnte, in was und worin sie investieren. Der BVI argumentiert, dass eine Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit immer erhalten bleiben müsse und nicht durch ein starres Einhalten von Vorschriften ersetzt werden dürfe. Nachhaltigkeit sei ein Thema, das im Wandel der Zeit stehe und daher nicht starr vorgeschrieben werden dürfe.
Der BVI hat daher den „European Impact Found“ ins Leben gerufen. Der EIF folgt im Kern dem europäischen Rechtsrahmen OGAW für offene Investmentfonds und ist eine ausgewogene Fonds-Mischform. Er soll zur einen Hälfte Anleihen in Form von europäischen Impact Anleihen enthalten. Diese gewährt die EU zur Realisierung sozialer und nachhaltiger Projekte. Die andere Hälfte soll aus Wertpapieren von EU-Unternehmen bestehen und zwar aus mindestens 40 Prozent in Papieren kleinerer und mittlerer Unternehmen. Finanzunternehmen sollen dabei ausdrücklich ausgeschlossen sein. Die restlichen 10 Prozent könnten in geschlossenen Fonds gesteckt werden.
Der BVI verfolgt damit das Ziel, dass vermehrt privates Geld aus Versicherung und Einlagen zur Förderung in kleinere und mittlere Unternehmen gesteckt werden. Im Weiteren würden für Krisenfälle Beiträge der Mitgliedstaaten zur Verfügung stehen und gleichzeitig könnte durch die Erschließung privaten Kapitals die Nachhaltigkeit gezielt gefördert werden. Der Fonds soll somit hälftig der Nachhaltigkeit und hälftig der Rendite dienen.
Besonders Privatanleger, die bisher noch nicht in nachhaltige Produkte und Unternehmen investiert haben, sollen entsprechend motiviert werden. Der BVI sieht im entwickelten Fonds eine große Chance, attraktive Renditen anzubieten, die gleichzeitig für Anleger interessant sind, die Nachhaltigkeitsquoten zu erfüllen. Dabei finanziert jeder Impact Bond lediglich ein Projekt, da dies übersichtlicher und vertrauenswürdiger sei als die Finanzierung von globaler Nachhaltigkeitsanleihen.