Ripple hat eine wahre Erfolgsgeschichte hingelegt: hinter Bitcoin und Ether zählt Ripple zur drittgrößten Kryptowährung. Der Mitgründer Chris Larsen war 2018 auf der Liste der reichsten Menschen der Welt auf Platz 5 zu finden – noch vor Mark Zuckerberg. Der CEO Garlinghouse, der ebenfalls Multimilliardär ist, prophezeite vor rund einem Jahr noch einen Börsengang und konnte somit Kooperationspartner wie Santander, American Express und eine große Schweizer Bank gewinnen. Gerne warb Ripple mit prestigeträchtigen Person wie Schauspieler Ashton Kutcher, der 2018 vor einem Millionenpublikum Werbung für Ripple machte sowie Karl-Theodor zu Guttenberg, der ehemaligen deutschen Wirtschafts- und Verteidigungsminister, der 2014 als Berater von Ripple fungierte.
Dieser Höhenflug wurde jedoch im Dezember des letzten Jahres beendet, als die US-Finanzaufsicht (SEC) Klage gegen das Unternehmen einreichte. Diese richtet sich besonders gegen den CEO und Mitgründer wegen Verstößen gegen das US-Wertpapiergesetz, um sich persönlich zu bereichern. Der konkrete Vorwurf: Larsen und Garlinghouse haben Investoren nicht in nötigem Umfang über die Geschäfte des Unternehmens informiert und somit an der kontrollierten Veräußerung der Token profitiert. Ein Beispiel dafür ist die beschleunigte Veräußerung von XRP in 2017, deren Ausgaben stetig wuchsen, die Einnahmen hingegen außerhalb des XRP-Verkaufs nicht. So konnte Ripple das Defizit abfedern.
Ein weiterer Vorwurf der SEC ist, dass Ripple Unternehmen bezahlt haben soll, damit diese weiterhin auf XRP setzten, obwohl der Dienst teurer als andere Alternativen ist. Ripple wies die Vorwürfe zurück und betitelt die Anschuldigungen der SEC als Angriff auf den Kryptosektor der USA insgesamt. Ripple plane zur Rehabilitierung eine umfassende Stellungnahme und ausführliche Reaktion zu den Anschuldigungen. Das Unternehmen sei bereit, entschlossen zu kämpfen und gegen die SEC zu gewinnen. Dabei hofft Ripple, Konkurrenten der Branche im Kampf gegen die Finanzaufsicht hinter sich zu haben.