Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Falsche Immobilienanzeigen

Der vermeintliche Eigentümer begründet seinen Antrag häufig so: Er befinde sich derzeit im Ausland und könne an der Besichtigung der Immobilie nicht kommen. Er schickte den Besichtigungsschlüssel per Post oder gab ihn über einen Vermittler ab. Er wollte aber eine Anzahlung und verlangte eine Überweisung von zum Beispiel 300 Euro. “Nur wenn das Geld überwiesen wurde, kommt der versprochene Wohnungsschlüssel “, sagte Koch. Und der vermeintliche Besitzer ist nicht mehr erreichbar.

Eine Variante dieses Betrugs: Das Geld wurde überwiesen, ein Schlüssel erreicht die Wohnungssuchenden. Doch der Schlüssel passt nicht in das Türschloss der Immobilie – “sofern diese Immobilie tatsächlich existiert”, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in Hannover mitteilt.

Was passiert und laut LKA: Es gibt keine bisherigen Ansichten der Wohnung, die Täter bieten die Immobilie direkt zur Vermietung an. Wer zustimmt, muss vorab eine dreimonatige Mietkaution zuzüglich der Überweisungsgebühr überweisen. Allerdings: Sobald das Geld überwiesen wurde, ist der vermeintliche Eigentümer nicht mehr zu erreichen und die Mietsache entpuppt sich als Fälschung.

Kopie des Personalausweises
Nicht zuletzt in Gegenden, in denen das Wohnungsdefizit besonders hoch ist, treten Täter laut LKA häufig als Immobilienmakler auf. Für Geld bieten sie Listen mit vermeintlich exklusiven Immobilienangeboten an. Beim Lesen der Listen stellt sich jedoch heraus, dass diese nur Anzeigen von bereits veröffentlichten Immobilienportalen oder Anzeigen von seriösen Maklern enthalten.

Weitere häufige Betrügereien: Vermögenssünder benötigen eine Kopie des Personalausweises des Interessenten. Die so übermittelte Identität “wird dann von den Tätern bei illegalen Transaktionen verwendet”, warnt das LKA aus Niedersachsen.

Einloggen auf der falschen Seite
So werden mitunter sogenannte Phishing-E-Mails an Wohnungssuchende verschickt, wenn sie aufgrund einer Anzeige einen vermeintlichen Immobilieneigentümer kontaktiert haben. Diese Nachrichten enthalten Links oder Anhänge. Üblicherweise muss sich der potenzielle Interessent laut LKA über einen Link verbinden oder den Anhang öffnen.

Nach dem Einloggen stößt man jedoch auf eine gefälschte Login-Seite, mit der die Täter beispielsweise die Zugangsdaten des Opfers zum Online-Banking abfangen.
Die Bezeichnung “Phishing” ist eine Kombination der englischen Wörter Password (Passwort), Harvesting (ernten) und Fishing (fischen).

Bleibe immer skeptisch
Wie können sich Wohnungssucher wappnen? „Überweisen Sie niemals Geld im Voraus an einen Fremden“, rät IVD-Experte Koch. Und auf keinen Fall schickt man Scans von Personalausweisen, Gehaltsabrechnungen oder anderen Dokumenten. Solche Papiere können bei der Wohnungsbesichtigung vor Ort gewechselt werden.

Das LKA Niedersachsen empfiehlt jedem, der bereits Daten vorab übermittelt oder Geld vorab überwiesen hat, unverzüglich seine Bank zu informieren. Unter bestimmten Umständen kann die Übertragung gestoppt werden. Opfer müssen sich zudem bei der Polizei melden und das Immobilienportal informieren.

Kontrolle der Anzeige

Übrigens gibt es noch weitere Hinweise darauf, dass es sich bei einer Immobilienanzeige um eine Fälschung handelt. Das können laut LKA Fotoanzeigen sein, etwa aus einem Prospekt. Oder die Immobilie und die Möbel passen nicht zusammen. Oder die angegebenen Kontaktdaten sind unvollständig.

Auch bei Anzeigentexten in schlechtem Deutsch und voller Grammatik- und Rechtschreibfehler sollten Wohnungssuchende wachsam sein – laut Verbraucherzentrale NRW könnte dies ein Hinweis auf einen Objektbetrüger sein.

Ein weiterer möglicher Hinweis: Laut Verbraucherschützern kopieren Betrüger ihre Texte häufig aus bestehenden Anzeigen. Wohnungssuchende sollten daher Teile des Textes oder Titels in eine Internetsuchmaschine eingeben. Auf diese Weise können Sie eine ähnliche Anzeige mit unterschiedlichen Kontaktdaten finden.