In Berlin wurden offenbar aufgrund falscher Messungen rechtswidrige Bußgelder an die mutmaßlichen Ge-schwindigkeitsübertreter verhängt. Wie die Innenverwaltung des Senats am Dienstag bekannt gab, wurden seit Montag zwei Geräte von der Berliner Polizei nicht mehr für offizielle Geschwindigkeitsmessungen verwendet. Der Grund ist ein Hinweis des Herstellers Leivtec, dass die Geräte ungenaue Messergebnisse liefern.
Anwalt: Zehntausende betroffen
Dies kann alle laufenden Geschwindigkeitsverfahren aufgrund falscher Messungen aussetzen. Die Entscheidung hat am Montag in letzter Minute einen Verdächtigen vor dem Bezirksgericht Tiergarten verschont. Er war be-schuldigt worden, im Juni letzten Jahres auf der Autobahn der Stadt 37 Stundenkilometer zu schnell gefahren zu sein. Der Fahrer wurde mit einem einmonatigen Fahrverbot und einer Geldstrafe von 185 Euro konfrontiert.
Laut dem Anwalt des Angeklagten könnten Zehntausende von offiziellen Messungen, die auf der Autobahn der Stadt durchgeführt wurden, ungenau gewesen sein. Es wird gesagt, dass die Messgeräte Abweichungen von bis zu 20 Stundenkilometern aufwiesen. Dies wäre in den Feldversuchen von drei unabhängigen Experten nachge-wiesen worden. Der Fall ist jetzt bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, die Ermittlungen dauern noch an.